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Was ist der FSSC 22000 – Anforderungen & Zertifizierung

Der FSSC 22000 (Food Safety System Certification 22000) gehört neben IFS und BRC zu den wichtigsten Lebensmittelstandards weltweit. Auch durch die Anerkennung der GFSI (Global Food Safety Initiative) erfährt der FSSC 22000 eine immer höhere Akzeptanz. Die Food Safety System Certification 22000 ist eine Norm, welche die Sicherheit von Lebensmittel bei der Erzeugung sicher stellt und gewährleistet. Eine typische Merkmale dieser Norm sind, dass sie auf den Normen DIN EN ISO 22000 und ISO/TS 22002-1 (ehemals PAS 220) basiert. Zudem wird sie von der Confederation of the Food and Drink Industries (CIAA) der Europäischen Union gefördert. Im Gegensatz zur DIN EN ISO 22000 wird sie durch die Global Food Safety Initiative (GFSI) anerkannt. Auf dieser Seite finden Sie alles Wichtige rund um die FSSC 22000. Ihnen wird gezeigt, wie Sie das Qualitätsmanagement nach der Food Safety System Certification 22000 aufbauen und wie dessen Zertifizierung abläuft.

Was ist der FSSC 22000 und aus welchen Bestandteilen besteht er?

Die FSSC 22000 ist ein international anerkanntes Zertifizierungsprogramm für Lebensmittelsicherheitsmanagementsysteme. Es wurde entwickelt, um Herstellerbetriebe in der Lebensmittelindustrie dabei zu unterstützen, die Lebensmittelsicherheit entlang der gesamten Lieferkette zu gewährleisten. Die Grundlage für die FSSC 22000 bilden die Normen ISO 22000 und ISO / TS  22002-1.  Die ISO 22000 deckt dabei alle Prozess in der Lebensmittelkette ab, die direkten oder indirekten Einfluss auf das Endprodukt haben können. Weiterhin enthält die ISO 22000 Anforderungen an das Lebensmittelsicherheitsmanagement. Die zweite Norm, auf der der FSSC 22000 basiert, ist die ISO / TS 22002-1. Diese ist gleichwertig und somit austauschbar mit der PAS 220 und ergänzt die ISO 22000 um die Erstellung von Präventivprogrammen (PRP).

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Welche Anforderungen stellt der FSSC 22000 Standard?

Der FSSC 22000 legt zudem spezifische Anforderungen fest. Dazu gehört die Erstellung eines Verzeichnisses der anwendbaren ausländischen, gesetzlichen sowie behördlichen Anforderungen seitens der Erzeuger. Die Hersteller müssen bei der Herstellung nicht nur Verfahrensregeln der Lebensmittelsicherheit einhalten, sondern auch die Kundenanforderungen an die Lebensmittelsicherheit berücksichtigen. Das Lebensmittelsicherheitssystem muss sämtliche dieser Anforderungen erfüllen. Zudem müssen Hersteller sicherstellen, dass für Dienstleistungen, die die Lebensmittelsicherheit beeinflussen können, spezifische Anforderungen festgelegt werden. Diese Anforderungen müssen in der Dokumentation so beschrieben sein, dass eine HACCP Risikoanalyse möglich ist. Darüber hinaus müssen Erzeuger die wirksame Beaufsichtigung des Personals sicherstellen.

Anforderungen der ISO / TS 22002-1 an die Präventivprogramme

Die FSSC 22000 und die ISO/TS 22002-1 sind eng miteinander verbunden. Die ISO/TS 22002-1 legt spezifische Anforderungen für HACCP Präventivprogramme in der Lebensmittelherstellung fest. Diese umfassen PRPs (Prerequisite Programmes) und das operative Präventivprogramm (oPRP). Die PRPs dienen als grundlegende Voraussetzungen zur Aufrechterhaltung einer hygienischen Umgebung in der Lebensmittelkette. Das oPRP wird im Rahmen der Gefahrenanalyse implementiert, um potenzielle gesundheitliche Gefahren durch Lebensmittel zu kontrollieren. Zu den Anforderungen an Präventivprogramme zählen:

  • Konstruktion sowie Gestaltung der Gebäude
  • Gestaltung der Arbeitsplätze und Räumlichkeiten
  • Versorgungen: Luft, Wasser, Energie
  • Abfallentsorgung
  • Eignung, Reinigung sowie Wartung der Einrichtungen
  • Management der eingekauften Materialien
  • Maßnahmen zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen
  • Reinigung und Desinfektion
  • Schädlingsbekämpfung
  • Personalhygiene sowie Einrichtungen für Mitarbeiter
  • Rework
  • Verfahren für Rückrufe
  • Lagerung
  • Produkt-Informationen/Verbraucher-Wahrnehmung
  • „Food Defense“, Wachsamkeit, „bioterrorism“

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Wie ist der Ablauf einer FSSC 22000 Zertifizierung?

Wenn Sie Ihr Lebensmittelsicherheitssystem nach der Food Safety System Certification 22000 zertifizieren lassen, so weisen Sie Ihren Handelspartnern nach, dass Sie ein Managementsystem für die Lebensmittelsicherheit implementiert haben. Sie steigern somit das Vertrauen in Ihre Produkte, verringern die Gesundheitsrisiken für die Verbraucher und sichern gleichzeitig den Ruf Ihres Unternehmens. Im folgenden Abschnitt zeigen wir Ihnen den Weg hin zu einer FSSC Zertifizierung.

Vorbereitungen zur FSSC 22000 Zertifizierung

Bevor Sie eine Zertifizierung vornehmen, müssen Sie Vorbereitungen treffen. Zu Beginn sollten Sie Self-Assessment durchführen und prüfen, ob Ihr Lebensmittelsicherheit Managementsystem die Anforderungen der FSSC 22000 erfüllt. In einem nächsten Schritt sollten Sie einen Zertifizierer auswählen. Achten Sie bei der Auswahl einer Zertifizierungsstelle darauf, dass diese akkreditiert ist, denn so können Sie die Glaubwürdigkeit Ihrer Zertifizierung sicherstellen.

Initial Audit Stufe I und II

Auf dem Weg zu Ihrer Zertifizierung nach Food Safety System Certification 22000 ist der nächste Schritt die Durchführung des Zertifizierungsaudit. Dieses erfolgt in zwei Stufen, dem Initial Audits Stufe I und Stufe II.

Initial Audit Stufe I

Beim Audit Stufe I prüft der Zertifizierungsauditor zunächst die Dokumentation und die Konformität der Dokumentation mit den Anforderungen des FSSC 22000. Zusätzlich werden beim Audit Stufe I der Standort sowie standortspezifische Bedingungen geprüft und gleichzeitig die Bereitschaft für das Initial Audit Stufe II ermittelt.

Ablauf einer FSSC 22000 Zertifizierung

Initial Audit Stufe II

Beim Audit Stufe II erfolgt die Bewertung der Konformität des Lebensmittelsicherheitssystems und aller notwendiger Dokumente mit den Anforderungen der FSSC 22000 . Der Zertifizierungsauditor dokumentiert in einem Auditbericht die Ergebnisse und gibt Ihnen in einem Anschlussgespräch einen Überblick über die Auditergebnisse. Hat er im Zertifizierungsaudit keine Abweichungen festgestellt, empfiehlt Sie der Auditor bei der Zertifizierungsstelle für die Erteilung des Zertifikats. Die Ausstellung der Zertifizierung erfolgt durch den Zertifizierer in Form einer „benannten Person“. Diese prüft nochmals die Auditdokumentation, vor allem den Auditbericht, und gibt anschließend das Zertifizierungsverfahren frei.

Korrekturmaßnahmen und Nachaudit

Sollte der Auditor beim Zertifizierungsaudit Nichtkonformitäten mit der FSSC 22000 feststellen, erhalten Sie Empfehlungen hinsichtlich dieser Abweichungen. Abhängig von der Schwere der Nicht-Konformitäten werden Korrektur- bzw. Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet. Diese werden in einem anschließenden Nachaudit geprüft. Ist die Wirksamkeit der Korrekturmaßnahmen im Nachaudit anerkannt, so empfiehlt Sie der Zertifizierungsauditor bei der Zertifizierungsstelle. Und das Verfahren zur Zertifikaterteilung wird eingeleitet.

Überwachungsaudit und Rezertifizierung FSSC 22000

Die Zertifizierung hat eine Gültigkeit von drei Jahren. Innerhalb dieser drei Jahren müssen Sie allerdings die Wirksamkeit Lebensmittelsicherheits-Systems durch jährliche Überwachungsaudit nachweisen. Spätestens 12 Monate nach dem letzten Audittag des Stufe II Zertifizierungsaudits ist das erste Überwachungsaudit durchzuführen. Dies hat einen geringeren Umfang als das Zertifizierungsaudit. Da die Prüfung bestimmter Normabschnitte auf die Überwachungsaudits aufgeteilt werden können. Nach weiteren 12 Monaten findet das zweite Überwachungsaudit und drei Jahre nach der Erstzertifizierung dann das Rezertifizierungsaudit statt.


Geltungsbereich und Anwendungsmöglichkeiten des FSSC 22000

Der FSSC 22000 kann von allen Herstellerbetrieben innerhalb der Lebensmittelkette angewendet werden. Ganz egal, wie groß und komplex die Unternehmen sind, ob sie sich in privater oder öffentlicher Hand befinden oder ob sie profitorientiert oder nicht- profitorientiert handeln. So findet der FSSC 22000 sowohl bei Anbau- und Erzeugerbetrieben, Produzenten von Futter- oder Lebensmitteln, Weiterverarbeiter, Groß- und Einzelhändler als auch in Gastronomiebetrieben Anwendung. Geltungsbereich potentieller Anwender sind Hersteller von:

  • leicht verderblichen tierischen Produkten (außer Schlachtung und deren Vorstufe)
  • leicht verderblichen pflanzlichen Produkten
  • Produkten mit langer Haltbarkeitsdauer (z.B. Dosenprodukte, Nudeln, Mehl, Trinkwasser etc.)
  • Zutaten (außer technische Hilfsstoffe – wie Vitamine, Additive, Bio Kulturen)

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